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Liebe Brüder und Schwestern, liebe Missionsfreunde,
verborgener Gott, unergründlich und unerforschlich, dessen Gedanken, Absichten und Wege zu wunderbar sind, als das sie der Mensch begreifen, geschweige denn erklären kann. Alles was sichtbar und für den Menschen unsichtbar ist, bezeugt diese Tatsache. Bei aller Souveränität und Gerechtigkeit Gottes, der ein verzehrendes Feuer ist, alle Absichten, Wünsche und Ängste des menschlichen Herzens, die wirklich nichts lobenswertes aufweisen, bis ins letzte Detail durchschaut und richtend verdammen muss, öffnet Er den Himmel und offenbart den ganzen Ratschluss Seiner Liebe. Er versetzt die Himmelswelt ins Staunen, versöhnt die dem Tod geweihte Menschheit durch das Leiden und Auferstehen Seines Sohnes, um schließlich im erlösten Menschen die Wohnstätte des dreieinigen Gottes zu schaffen. Zu all dieser Wahrheit wären die Menschen nie gekommen, wäre dieser Gott nicht ein Gott, der sich offenbart und zur Menschheit spricht – dazu sandte Er Seinen Geist!
Neben den vielen Eigenschaften, Aufgaben und Zielen des Heiligen Geistes, die, wenn man sie in den Schriften des Alten und Neuen Testaments erforscht, zu einem unermesslichen Segen führt, möchte ich auf zwei Gedanken eingehen. In all seiner Heiligkeit und Macht zwingt sich der Geist Gottes nicht auf, sondern ermöglicht dem Christen vielmehr das freie, verantwortungsvolle Handeln und stellt ihn vor die Wahl, ob man ihm folgen will und so zum wahren Leben gelangt oder die Erdentage nach eigenem Ermessen und Wünschen, die doch so unbeständig sind, gestaltet (Gal. 6,8). Es klingt auf den ersten Blick paradox, dass der Heilige Geist uns vor die Wahl stellt, wo er doch in einem Christen wohnen und dessen Leben bestimmen sollte. Doch die neutestamentlichen Briefe bezeugen die traurige Realität eines „christlichen Lebens“, das nur von sich erfüllt ist (u.a. Phil. 2,21). Hören wir noch auf den Geist Gottes, der uns aus aller Selbstgefälligkeit und Zufriedenheit, Eigenliebe und Bequemlichkeit führen will? Der Herr hat uns viel zu sagen! Das biblische Hören beinhaltet nicht bloß das Wahrnehmen des Gesagten sondern vielmehr das im Leben angewandte Wort Gottes. Und so wundert es nicht und damit bin ich beim zweiten Gedanken, dass die Christenheit gerade in der westlichen Welt nicht selten kraft-, mut- und visionslos ist. Obwohl Apostel Paulus von der Kraft Gottes in 2. Timotheus 1, 7 spricht, die gegeben ist den Kindern Gottes, um die Welt für Christus zu gewinnen, begnügt sich die oberflächliche Christenheit mit dem Stichwort „Endzeit“ und verliert oder gar verleugnet die Kraft Gottes. Man bedenke: Wo die Herzen leer sind, da werden auch mit der Zeit die Kirchen- und Gemeindehäuser leer! Hat sich Christus verändert, gilt Sein Wort nicht mehr oder zumindest nicht im vollen Umfang, ist dem Geist Gottes die Macht entwichen?
Jeder, der mit der biblischen Botschaft vertraut ist, würde jetzt ganz bestimmt die gestellte Frage verneinen. Doch halt – nicht zu vorschnell! Ist Christus, wie die Bibel Ihn offenbart auch mein Herr, dem nichts (!) unmöglich ist – in meinem Leben, Leben meiner Familie, Gemeinde und Umgebung? Oder „binde“ ich Ihm die Hände und traue Ihm Veränderungen nicht zu, weil … (ich diese nicht möchte)? Ist mir die Frucht des Geistes in meinem Leben willkommen oder ein Hindernis, mein „Leben“ zu verwirklichen? Oder habe ich vielleicht resigniert, weil ich immer wieder festgestellt habe, dass ich in der Nachfolge Jesu versage? Dabei ist das Geheimnis, wie ein Christ zu der Kraft Gottes kommt, kein wirkliches Geheimnis. Der Geist Gottes will uns in alle Wahrheit leiten (Joh. 16,13-15), indem er uns an die Worte Jesu erinnert, diese uns einprägt und schließlich zu Tätern des Wortes macht. Menschen, die ihr Leben ganz Christus anvertraut haben, Überwindung ihrer Selbst erleben, von Ihm alles erwarten, auf Seine Stimme hören, sind Gottes Tempel indem der Geist Gottes wohnt und aus dessen Leibe Ströme des lebendigen Wasser fließen! Es sind Bevollmächtigte an Christi statt, die um ihre Unwürdigkeit, Schwachheiten und Unscheinbarkeit wissen und gleichzeitig umso bewusster ihrer Berufung nach in ihrem Umfeld würdig wandeln!
Der Herr hat uns viel zu sagen – lasst uns Sein Wort ernst nehmen! Und so spricht der Geist und Braut (Gemeinde Christi):
Komm! Und wer es hört, der spreche: Komm! Und wen dürstet, der komme; und wer da will (!), der nehme das Wasser des Lebens umsonst! (Off. 22,17)
Gott segne euch
Willi Hoffart
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