Jedes Jahr bietet das Missionswerk SILOAH die Möglichkeit an der Bibelschule im Missionshaus des Missionswerks in Grebenhain den Einstieg in das Lernen an der Bibelschule.
Wer schon ein Jahr Unterricht hinter sich hat, kann mit einem zweiten Jahr des Lernens weitermachen.
Ziel ist es, Männer und Frauen für die Mitarbeit in Gemeinde, Mission und Diakonie mit einer bibeltreuen Grundausbildung auszurüsten, die sie befähigt, ihren Dienst konsequent an der Bibel auszurichten und den Glauben an Jesus Christus klar zu bezeugen.
Alle Inhalte des Unterrichts werden aus bibeltreuer Perspektive dargestellt. Auf das Verständnis der Lehren der lutherischen Bekenntnisse wird besonderer Wert gelegt.
Der Unterricht findet in einem jährlichen Rhythmus statt. Zwei Wochenkurse, sieben Wochenendseminare und persönliches Studium mit Lese- und Hausaufgaben ergänzen sich dabei. Jedes absolvierte Studienjahr wird mit einem Abschlusszertifikat der Siloah-Bibelschule bestätigt. Das Programm ist auf insgesamt drei Jahre aufbauend angelegt. Zusätzlich kann man freiwillig weitere Kurse z.B. für Kinderarbeit oder Jugendarbeit besuchen oder an einer Studienreise teilnehmen.
Es wird eine verbindliche Anmeldung für ein Studienjahr erwartet. Die gastweise Teilnahme an einzelnen Wochenenden und Lehrveranstaltungen kann besonders vereinbart werden. Alle notwendigen Informationen finden sich auf den kommenden Seiten.
Der griechische Begriff, der im Neuen Testament für das Wort „ Jünger“ steht, heißt wörtlich ins Deutsche übersetzt „Schüler“. Es gehört also zum normalen Leben eines Christen, der er ein Lernender ist. Dabei steht das Wort Gottes, das bleibt, auch wenn alles andere vergeht, im Vordergrund.
Die geistliche Leitung der ersten Gemeinde der Christen bildeten die Apostel, die Jesus als seine Jünger drei Jahre begleitet hatten (Apg 1,21). Sie folgten Jesus und dienten ihm. Wenn es auch heute keine solchen Apostel mehr gibt, so wird es doch bis Jesus Wiederkommen Jesus-Jünger geben (Mt. 28,19). Auch gläubige Frauen wurden als Jüngerinnen bezeichnet (Apg 9,36).
So lernen bis heute alle Jünger und Jüngerinnen von Jesus, indem sie in seinem Wort, der Bibel, studieren und danach leben. Jesu Wort zu kennen ist für seine heutigen Jünger dringend nötig. Denn der Glaube kommt aus der Predigt und die Predigt aus dem Wort Christi (Röm. 10,17). Junge und Alte, Arme und Reiche, Starke und Schwache, Männer und Frauen, einfach jeden Menschen, zu diesem Glauben zu rufen ist der bleibende Auftrag jedes Christen. Dabei bildet er mit anderen einen Organismus, in dem jeder andere Aufgaben übernimmt und sich alle ergänzen.
Indem wir Gottes Wort noch besser kennenlernen, lernen wir Jesus noch besser kennen (Joh 5,39), blicken in den Höhen und Tiefen unseres Lebens besser durch (Ps 119,105) und können im Kampf des Glaubens besser bestehen (Eph 6,17).
Mit der Siloah-Bibelschule wollen wir mithelfen, dass Christen persönlich im Wort Gottes fester gegründet werden, um in der Erkenntnis und im Lebenswandel von der Bibel bestimmt zu sein. Nur so werden wir nicht von jedem Wind der Lehre angefochten (Eph 4,14). Darüber hinaus erleben wir, was Martin Luther so sagte: „Es ist mancherlei Frucht und Nutzen (beim Lernen), nämlich dass der Heilige Geist bei solchem Bedenken gegenwärtig ist und immer mehr Licht und Andacht gibt, dass es immer besser schmeckt und eingeht. … Dazu hilft solches Umgehen mit Gottes Wort wider den Teufel, Welt und Fleisch und alle bösen Gedanken. … Denn Gottes Wort ist eine Kraft Gottes, die dem Teufel das gebrannte Leid antut und uns stärkt, tröstet und hilft.“
Als Zurüstung für den Dienst in Gemeinde, der Mission und in diakonischen Diensten sollen Christen auch lernen, anderen dabei zu helfen, fest bei Jesus Christus und in seinem Wort verwurzelt zu sein.
Eingeladen ist jeder, der Gottes Wort in Gemeinschaft mit anderen Christen besser kennenlernen möchte.
Wer ein Abschlusszertifikat erwerben möchte, muss darüber hinaus verbindlich einer Gemeinde angehören und in einem regelmäßigen Dienst mitarbeiten oder ein mindestens 4-wöchiges Praktikum machen. Er verbreitet keine Sonderlehren und ist bereit, Ermahnung anzunehmen. Darüber gibt seine Gemeinde eine Bestätigung.
Wer am Bibelschulunterricht teilnehmen will, meldet sich verbindlich an. Der Unterricht findet im Missionshaus in 36355 Grebenhain im Vogelsbergkreis statt. Dort ist auch für Übernachtung und Verpflegung während des Aufenthaltes gesorgt.
Der Wochenend-Unterricht beginnt am Freitag mit der Anreise bis 18.30 Uhr und endet am Sonntag mit der Abreise nach dem Mittagessen. An- und Abreise in den beiden Unterrichtswochen ist entsprechend. Die Lehrer unterrichten die Inhalte mit verschiedenen Methoden. Zum Selbststudium erteilen sie weitere Aufgaben, deren Erledigung abgefragt wird. Eine Internetplattform bietet für jeden Schüler Material zum Unterricht und Aufnahmen der Vorlesungen zum Nacharbeiten.
Wir sehen auf rund 7 Jahre Siloah-Bibelschule zurück und hoffen auf Gottes Segen für jedes neue Studienjahr. Eine kleine Rückschau lohnt sich, verbunden mit einem Dank an Gott für viele Stunden, die durch sein Wort und Evangelium wertvoll gefüllt waren.
Es lernen regelmäßig parallel zwei Jahrgänge an der Bibelschule. Im März 2022 hat eine Gruppe ihr drittes Jahr abgeschlossen. Im April beginnt dann ein neues Unterrichtsjahr. Es ist für alle Lehrer eine große Freude, zu sehen, mit welcher Motivation die Bibelschüler jedes Mal anreisen. Die meisten haben eine anstrengende Arbeitswoche hinter sich und sind auch noch viele Kilometer auf der Autobahn unterwegs gewesen, um ins Missionshaus nach Grebenhain zu kommen. Trotzdem kann man in erwartungsvolle Augen schauen. Männer und Frauen, die in ihren örtlichen Gemeinden mitarbeiten, wollen mehr lernen, was Gott uns mit der Bibel mitgeteilt hat und wie man das anderen weitersagen kann.
Die Motivation zum Lernen ist unterschiedlich. Manche wollen erst einmal für sich lernen und in ihrem Glaubensleben wachsen. Andere haben gemerkt, dass sie für ihre geistlichen Aufgaben, ob in der Leitung, Verkündigung oder in der Seelsorge, Zurüstung brauchen. Wie sehr alle beim Zuhören mitdenken, zeigt sich immer, wenn die Gelegenheit da, Fragen zu stellen. Tiefgründige Nachfragen, die alle weiterbringen und die Lehrer herausfordern, sind zahlreich, so dass wir auch schon einige Abende mit Fragen und Antworten gefüllt haben.
Es gehört zum christlichen Glauben, dass wir wissen, was wir glauben und auch warum wir es glauben sollen. Wir dürfen fragen und prüfen und sollen auch dadurch zu innerer Gewissheit gelangen. Der Glaube soll nicht nur auf einem Erlebnis oder einem Gefühl aufgebaut sein. Es ist nämlich wirklich „ein köstlich Ding, dass das Herz fest werde” (Heb 13,9). Damit ist ein gewisser und zuversichtlicher Glaube gemeint, der ganz auf das Evangelium gegründet ist. Auch diese Erfahrung machen viele Bibelschüler: Mein Glaube darf noch fester gegründet sein, damit ich weiß, was ich glaube und warum ich es glauben darf und glauben soll.
Für 7 Wochenenden und zwei Wochenkursen über einen Zeitraum von drei Jahren haben wir uns ein großes Programm vorgenommen. In der Bibelkunde geht es durch die ganze Bibel. Jeder soll in der Lage sein, den Aufbau und die Hauptgedanken aller biblischen Bücher zu kennen und Gottes Heilsplan in der ganzen Bibel entdecken können. Biblische Lehre erarbeiten wir systematisch an der Lehre von Gott und seiner Person und an der Lehre von der Errettung. Außerdem stehen Themen der Ethik auf dem Programm. Einheiten über die Glaubensbekenntnisse, die Gemeinde oder die Taufe sind auch dabei.
Im Fach Exegese geht es sowohl darum, selber einen Text gründlich lesen und verstehen zu lernen, als auch darum, die wichtigsten Aussagen so zu formulieren, dass man sie anderen weitersagen kann. Die Grundlagen der Predigtlehre bauen darauf auf. Dabei steht nicht eine besonders geschliffene Rede im Vordergrund, sondern wie wir mit unserem Mund Gottes Wort verkündigen können. Dabei wollen wir keine löchrigen Eimer sein, sondern die ganze Fülle weitertragen. Einblicke in die Geschichte Gottes mit der Christenheit haben auf spannende Weise deutlich gemacht, wie sich die Botschaft von der Rettung durch Christus auf der Welt ausgebreitet hat. Die Geschichte der Reformation informierte uns über die geschichtlichen Wurzeln des evangelischen Glaubens. Dazu kommen einzelne Themen etwa über die Ehe oder das persönliche Zeugnis, über die Religionen und besonders den Islam und vieles mehr. Besondere Höhepunkte waren in den letzten Jahren Studientage zum Islam mit einem früheren Iman, der Christ geworden ist und die Studienreisen nach Israel und in die Türkei, an der viele Schüler teilnahmen. Wir hoffen sehr, dass sie bald wieder stattfinden können.
Für die sechs Lehrer, die den Unterricht mit ihrer Art und ihren Themen vielfältig gestalten, ist es eine Ermutigung, wenn sie hören, dass das Gelernte oft gleich in das Leben fließt. Dabei zeigt sich, welch einen Reichtum der Glaube schenkt, der ganz auf Gottes Wort gegründet ist. Der amerikanische Schriftsteller Marc Twain soll einmal gesagt haben: „Die Bibel ist wie der Sternenhimmel. Je länger man hinein schaut, desto mehr sieht man.” Genau diese Erfahrung machen Schüler und Lehrer. Und jeder stellt immer wieder fest, wie sehr ihm das Gelernte im Dienst in der Gemeinde und im persönlichen Zeugnis im Alltag hilft.
– Thomas Jeising –
Wie werden bestimmte Aussagen innerhalb der ganzen Bibel in einen Zusammenhang gebracht und eine Lehre daraus formuliert?
• Lehre von Gott
• Lehre von Christus
• Lehre vom Heiligen Geist
• Lehre von der Rettung
• Lehre vom Wort Gottes und der Erkenntnis
• Lehre von der Gemeinde
• Ethik
• Lehre in den Bekenntnissen der Kirche
• Religions- und Sektenkunde
Wie entwickelte sich die Christenheit und die Kirche innerhalb der Weltgeschichte?
Welche Entwicklungen sind bis heute von Bedeutung?
Welche Bekenntnisse sind wichtig?
• Geschichte der Christen und der Kirche
• Geschichte der Lehren der Christen
Wie können die Lehren der Bibel in unterschiedlichen Situationen an unterschiedliche Menschen und Personengruppen weitergegeben werden?
Wie kann man Tauffeiern, Hochzeiten, Beerdigungen und andere besondere Gottesdienste gestalten und leiten?
• Seelsorge
• Predigtlehre
• Arbeit mit Gruppen – Kinder, Jugend, Senioren, Ausländer u.a.
• Gottesdienste
Jg. 1951, verheiratet, 4 Kinder; machte seine theol. Ausbildung in Falkenberg; er ist Prediger des Evang. Gemeinschaftsverbandes Pfalz; Autor mehrerer Bücher; Evangelist und Bibellehrer
Jg. 1975, unverheiratet, theolog. Ausbildung in Krelingen, Halle, Bad Liebenzell und Korntal; Prediger im Landeskirchlichen Gemeinschaftsverband in Bayern
Jg. 1963, verh., 3 Kinder; theolog. Ausbildung in Gießen und Apeldoorn; 20 Jahre Gemeindedienst; seit 2014 Schriftleiter des Bibelbundes und Dozent am Bucer-Seminar
Jg. 1954, verh., 3 Kinder; theolog. Ausbildung in Basel und Stellenbosch; Leiter des Instituts für Reformatorische Theologie; Dozent für Systematische Theologie an der Universität Komarno, Slowakei; Autor und Bibellehrer
Jg. 1964, verh., 6 Kinder; theol. Ausbildung in Riga; Missionar und Gemeindegründer in der Ukraine; bis 2014 Bischof der Evang.- Luth. Kirche in der Ukraine; Ausbildung von Pastoren und Mitarbeiter
Jg. 1966, verh., 9 Kinder; bis 2007 Gemeindeleiter; seit der Gründung der Siloah-Mission 2001 Missionsleiter; seit 2008 vollzeitlich Evangelist und Missionsleiter